
Wenn ältere Menschen in Melle den Umgang mit dem Smartphone lernen, ist Lisa Kuhlmann oft mittendrin. Die 21-Jährige aus Sondermühlen engagiert sich seit Jahren im Jugendparlament und unterstützt regelmäßig das Projekt „Fit mit dem Smartphone“ – ein Gemeinschaftsangebot des Seniorenbeirats und des Jugendparlaments.
Lisa ist von Anfang an dabei. „Wir wussten im Jugendparlament sofort als wir gefragt wurden: Das machen wir“, erinnert sie sich. „Viele von uns kennen das Problem von den eigenen Großeltern. Man versucht, etwas zu erklären – und alle werden schnell ungeduldig. Im Familienalltag klappt das oft nicht. Aber hier ist Zeit, Ruhe und gegenseitiger Respekt da.“
Alle zwei Monate treffen sich Jugendliche und Seniorinnen und Senioren im BZEHN, um ganz praktisch am Handy zu lernen: Fotos speichern, Navigationsapps installieren, Akkulaufzeit verlängern, Sprachnachrichten verschicken. Es sind kleine Schritte, die aber große Wirkung haben – denn digitale Teilhabe bedeutet für viele ältere Menschen, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben.
Ein Moment hat Lisa besonders berührt: „Ich saß mit einer älteren Dame zusammen, die ganz allein in Melle lebt. Ihre Familie wohnt weit weg. Sie hatte sich ein modernes Smartphone gekauft, wusste aber überhaupt nicht, wie sie es benutzen soll. Gemeinsam haben wir WhatsApp eingerichtet und die Nummer ihres Sohnes gespeichert, die sie auf einem Zettel mitgebracht hatte. Dann haben wir ihre erste Sprachnachricht geschickt – als Überraschung. Kurz darauf kam eine Antwort: ‚Hallo Mama, schön, dass du dich meldest!‘ Das war ein schöner Moment.“
Für Lisa ist dieses Engagement selbstverständlich – und bereichernd. „Es ist eigentlich so einfach, zu helfen. Für uns sind das Kleinigkeiten, für die Seniorinnen und Senioren bedeutet es oft eine riesige Erleichterung. Und es macht Spaß. Wir lernen dabei selbst auch viel über Geduld, über das Leben und über die Menschen hier.“


Dass das Projekt so gefragt ist, merkt man an den Wartelisten: Die Termine sind schnell belegt, viele kommen sogar mehrfach. Die Jugendlichen übernehmen die Eins-zu-eins-Betreuung und gehen geduldig Frage für Frage durch – oft mit Zetteln, auf denen die Seniorinnen und Senioren ihre Anliegen notiert haben. „Das ist super“, sagt Lisa. „So können wir strukturiert arbeiten und die Menschen nehmen ihre eigenen Notizen mit nach Hause.“
Auch wenn sie dem Jugendparlament bald altersbedingt den Rücken kehren muss, will Lisa dem Projekt treu bleiben. „Solche Begegnungen zwischen Jung und Alt sind wichtig. Sie zeigen, wie Teilhabe ganz praktisch funktioniert – auf Augenhöhe.“
Du kennst dich mit dem Smartphone aus und hast Lust, anderen Menschen geduldig zu helfen? Dann werde Teil des Projekts „Fit mit dem Smartphone“ und unterstütze Seniorinnen und Senioren dabei, digital am Alltag teilzuhaben. Melde dich beim Seniorenbeirat, dem Jugendparlament oder der Stadt Melle – wir freuen uns über jede helfende Hand und machen gemeinsam mit dir digitale Teilhabe möglich.












